Das älteste Kreuz der Wegekreuze auf der Gemarkung Gisingen ist das Kreuz in der „Kasheck“. Vor 150 Jahren stand das Kreuz mitten im Wald, der bis zu dieser Stelle reichte. Die Kreuzbalken sind mit Herzchen geschmückt; über dem Kelch ist die Jahreszahl 1807 zu lesen. Das eingemeißelte innere Kreuz steht auf einem H, wahrscheinlich die Abkürzung für Heiland. Die Inschrift auf dem Sockel lautet:
Hier ist verstorben
Johanes Cavelius
den 26. März 1807
Die mündliche Überlieferung erzählt, dass Johannes Cavelius – wegen seiner Sonntagsarbeit bekannt – trotz Warnungen zum Holzschlagen in den Wald ging. Er wurde von einem Gewitter überrascht, suchte Schutz unter einem Baum und wurde vom Blitz oder einem Baum erschlagen. Andere Fassungen lauten, dass er sich aufgehängt hat oder ermordet wurde.
Bemerkenswert ist, dass wenige Jahre nach der französischen Revolution, die aufgrund der Zugehörigkeit Gisingens zu Frankreich auch hier stattgefunden hat, die Bevölkerung das katholische Zeichen Kreuz mit deutscher Inschrift während der napoleonischen Kaiserzeit öffentlich zur Schau gestellt hat.
Quelle:
Wolfgang Kremer: Gisingen – unser Dorf und seine Geschichte“
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